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Mutters

Agenda

achten Band

14. Juni 1967

(Seit acht Tagen war Mutter "krank", genau zu der Zeit, als sich der Konflikt zwischen Israel und Ägypten abspielte.)

Eine große Schlacht... Ich habe viel gelernt.

Aber es dauert an.

Ich habe Entdeckungen gemacht... Krankheiten, Unfälle, Katastrophen, Kriege, all dies geschieht, weil das materielle menschliche Bewußtsein so klein und beschränkt ist, weil es eine zwanghafte Neigung zum Drama hat. Natürlich steht dahinter das Wesen des Vitals, das sich amüsiert, auch Einflüsse... kurz alles, was das göttliche Werk verzögern und die Dinge erschweren möchte. Alles, was seine Freude daran findet, bestärkt das Drama. Aber der Kern der Schwierigkeit ist diese Kleinheit – diese extreme Beschränktheit des physischen Bewußtseins, des materiellen physischen Bewußtseins, das einen absolut perversen Hang zum Drama hat. Das Drama: die geringste Sache muß ein Drama auslösen. Man hat Zahnweh, es wird zu einem Drama 1 . Man stößt sich irgendwo, es wird zu einem Drama. Zwei Nationen streiten sich, es wird zu einem Drama – alles wird zum Drama. Der Hang zum Drama. Man hat eine winzig kleine Funktionsstörung, eine winzige Sache, die absolut unbemerkt vorbeigehen sollte, und, ach, es wird zu einer großen Geschichte, zu einem Drama. Der Hang zum Drama. Ich war zutiefst angeekelt.

Alles, alles... es ist wie der Rummel auf einem Marktplatz.

Es war offensichtlich eine heftige Attacke, so heftig, daß ich nach aufmerksamer Beobachtung zu dem Schluß kam, daß sich Leute damit amüsieren, Schwarze Magie zu betreiben... Alles nahm phantastische Ausmaße an. Die gleichen Zähne, die ich schon so lange habe (das heißt, die seit so langer Zeit im selben Zustand waren) und die mir jahrelang keinerlei Schwierigkeiten machten, bildeten sich ein, auch sie müßten ein Drama machen: rasende Zahnschmerzen, Schwellungen – absolut lächerlich! Diese Entdeckung des Dramas war kein bloßer Gedanke, keine Beobachtung, sondern eine akute Erfahrung, so wie man einen Dieb erwischt. Ich ertappte es. Und es treibt sein Spiel universal, auf der ganzen Welt.

Denn ALLES führte zu einem Drama – ein Marktplatzrummel, ein Tumult, all dies, eine Riesensache. Wie die Leute dort drüben, als sie einander bekämpften, dieselbe Geschichte (den Kriegstumult ausdrükkende Geste). Wie sie sich aufspielen! Und dann die "Rechte" und "Pflichten" und die "Ehre", ach!... Als es ziemlich schlimm stand (ich war fast unfähig, irgend etwas zu tun 2), fragte ich, was dies bedeuten solle (Mutter lacht), und er zeigte mir das Bild. Da verstand ich.

Von dem Augenblick an, wo ich verstand, begann es sich zu beruhigen (die rasenden Zahnschmerzen und der in Palästina wütende Krieg).

Es ist zutiefst lächerlich und schädlich dazu.

Verstehst du, als die Sache gesehen worden war – vollkommen gesehen, gefühlt, gelebt –, hörten sie auch dort langsam auf. Ich kann nicht sagen, daß es dort wieder sehr gut steht, weit entfernt davon, aber zumindest glaube ich, daß das Schlimmste abgewendet werden konnte 3 .

Grotesk.

Es steht etwas besser. Es gibt noch Plänkeleien... "Verräter", "Feinde", ach... Anscheinend sind jetzt Indonesien und Pakistan dabei, etwas auszuhecken... Und ALLES ist so, vom Größten bis zum Kleinsten, vom scheinbar Wichtigsten (jedenfalls das, was die Dinge am meisten durcheinanderbringt) bis zur geringsten physischen Unpäßlichkeit: ein winzig kleines Bewußtsein, ein so kleines, beschränktes, enges Bewußtsein, das einen Berg aus einem Maulwurfshügel macht.

Voilà.

(Schweigen)

Das war ja nichts Neues, dasselbe ist schon so viele Male passiert, aber die Erfahrung des physischen Körpers war anders... Vorher war das Bewußtsein aller anderen inneren Wesen aktiv und wog glücklicherweise diese dumme Tendenz auf: sogar das Vital, das vitale Wesen, das große Effekte ebenfalls liebt (vorausgesetzt sie sind groß, weit und machtvoll genug und alles in großem Maßstab, so daß es nicht lächerlich wird), und schließlich der ganze Rest, der mit einem Lächeln über allem steht. Aber diesmal wurde der Körper GANZ AUF SICH SELBST GESTELLT, um zu lernen. Und er hat gelernt.

Auch der Tod ist das Ergebnis des Hangs zum Drama – welch hübsches Drama, puh!

(Schweigen)

Nun ja.

Weil ich nicht mehr essen konnte, konnte ich auch nichts mehr tun... Der Arzt gab mir Proteine zum Schlucken, die nicht verdaut werden müssen, solche, die man direkt ins Blut spritzt. Darauf konnte ich wieder anfangen, etwas zu tun – ohne das konnte ich nicht einmal mehr sprechen...

Es steigerte sich netterweise bis zu dem Tag (ich erinnere mich nicht mehr, an welchem), als ich mit "großem Unwillen" sagte (Mutter nimmt einen dramatischen Tonfall an): "Was ist das für eine Schöpfung, wo man... (ich sprach englisch), wo man leidet, um zu leben, leidet, um zu sterben, immer nur leidet ..." (Mutter lacht) Sobald dies ausgesprochen war, genügte es. Und das Bewußtsein sagte: "Es gibt nur ein einziges Heilmittel, und genau dieses lehnt die Welt ab." Ich wurde direkt mit der Tatsache konfrontiert, mit der Nase darauf gestoßen: ach, welch hübsches Drama!

(Schweigen)

Ich fragte mich, ob es vielleicht nur auf der Erde so ist und ob die anderen Planeten und Sonnen nicht in dieser idiotischen Situation sind?... Es wäre interessant, dies in äußerlicher Hinsicht zu wissen. Ich bin mir aber so gut wie sicher, daß beispielsweise der Tod ausschließlich dem irdischen Leben angehört (der Tod, wie wir ihn EMPFINDEN, wie wir ihn verstehen). Obwohl die Tiere daran teilhaben, sind sie nicht der mentalen Entstellung des Menschen unterworfen... Der Hang zum Drama ist ausschließlich menschlich, denn Tiere, die mit den Menschen leben, schnappen diese Krankheit auf, während sie in freier Natur vollkommen davon verschont sind.

(Schweigen)

Am Sonntag sah ich Sujata; ich war nicht gerade in brillanter Verfassung, nicht wahr?

(Sujata:) Nein, Mutter.

Ich konnte nicht mehr sprechen...

So war in etwa die Erfahrung. Oh, sie war... es war viel mehr daran, viel mehr noch.

Während zwei Tagen herrschte das Gefühl, nicht zu wissen, ob man lebendig oder tot ist (aber das trifft nur die Oberfläche), nicht sicher zu sein, was für einen Unterschied es macht... Und dann diese Frage des Körpers: "Aber ihr stellt doch bloß Theorien auf: einer sagt, der Tod sei dies, der andere sagt jenes, der nächste sagt wieder etwas anderes, doch wie ist UNSERE EIGENE Erfahrung?..." Und es war so (Geste, zwischen zwei Welten schwebend).

Der Körper erinnerte sich ganz plötzlich (das war recht interessant; es kam erst gestern oder vorgestern), daß er wieder auferweckt worden war. Er sagte: "Aber damals hast du es doch gewußt; du hast es gewußt, weil du mich ins Leben zurückgeholt hast." 4 Dann erinnerte ich mich an das, was ich damals wußte (und das ich deshalb nicht mehr wußte, weil die Erkenntnis sehr unvollständig war – sie war rein äußerlich, und es fehlte die höhere Erkenntnis), ich erinnerte mich an die Erfahrung, und die beiden (die alte und die neue Erkenntnis) vereinigten sich. Ach, sagte ich, sieh an! Wie interessant!

Die Geschichte von der Seele, die "den Körper verläßt", ist nämlich albern. Ich machte ja diese Erfahrung: das Zurücklassen des psychischen Wesens (nicht der Seele, die ist immer völlig unabhängig, und zwar bei allen), des individuellen psychischen Wesens. Als ich 1915 von hier fortging, ließ ich mein psychisches Wesen absichtlich hier zurück. Ich ließ es hier und nahm es nicht mit. Folglich kann der Körper ohne das psychische Wesen leben (er war allerdings ziemlich krank, aber nicht deswegen – das ist wieder dieser Hang zum Drama... ach, ein solcher Hang zum Drama).

Na gut.

So grenzt man das Problem immer mehr ein... Das Austreten des materiellsten vitalen Wesens läßt einen nicht sterben – es versetzt einen in eine Katalepsie, aber es läßt einen nicht sterben. Was läßt einen also sterben?...

Es sind dies zwei Dinge. Eines ist die Abnutzung (diese existierte bereits vor dieser dramatischen menschlichen Existenz). Woher rührt die Abnützung? – Offensichtlich von der Unwissenheit. Von der Unwissenheit und der Unfähigkeit, die Kräfte zu erneuern; so ist das ganze untere Leben: es zersetzt sich, bildet sich neu und zersetzt sich wieder... Aber erst mit der Animalität und dem Beginn der mentalen Funktion kommt (Mutter nimmt einen pathetischen Tonfall an) der "Tod", so wie wir ihn uns vorstellen. Doch dies ist der Zusammenbruch des lebensspendenden vitalen Elements (das, was wir Leben nennen). Dafür gibt es unzählige Gründe, die alle von derselben Sache herrühren. Alles in allem ist es offensichtlich die Unfähigkeit, der Bewegung des Fortschritts zu folgen: das Bedürfnis, alles wieder in den Topf zu werfen, um von vorne anzufangen. Aber für diejenigen, die darüber nachzudenken beginnen, hat dies keine Daseinsberechtigung mehr.

Ein Unfall?... Ein Unfall der materiellen Kombination. Aber was für ein Unfall? Denn das Herz kann ja stillstehen und wieder einsetzen. Es ist eine Frage der Dauer.

Wenn man die Abnutzung, den Zerfall (der vom Unbewußten herrührt, der das Ergebnis des WIDERSTANDS des Unbewußten ist) durch die Aspiration zum Fortschritt und zur Transformation ersetzen kann (nicht in Worten: in der Schwingung selbst)... Diese Erfahrung wurde mir mehrere Male gewährt. Zum Beispiel geht etwas sehr schlecht, irgendein Schmerz, etwas gerät in Unordnung, fängt an, nicht mehr richtig zu funktionieren; wenn die Sichtweise und die im Glauben verankerte Auffassung besteht (der Glaube und die Hingabe an den Höchsten), daß der Höchste es geschehen ließ (wie soll ich es nur ausdrücken? alle Worte bedeuten nichts), daß er die Sache zuließ oder sie wollte oder daß sie deshalb geschieht, weil es Ihm das beste Mittel zur Transformation des Körpers zu sein scheint, um ihn den nötigen Fortschritt machen zu lassen; wenn die Zellen, die in Unordnung geraten oder wie man sagt "krank" sind, das fühlen können... wendet sich alles wunderbar zum Guten, augenblicklich, in fünf, zehn Minuten. Ich hatte konkrete, präzise Beispiele mit allen Details. Das bedeutet sozusagen, "den Kontakt zwischen zwei Extremen herzustellen". Wenn dies zum normalen Leben der diese äußere Form bildenden Elemente werden kann, besteht kein Anlaß... nein, dann besteht nicht die geringste Notwendigkeit zu sterben, nicht die geringste. Der Augenblick kommt, wo dies keinen Sinn mehr hat.

Im kleinen Detail, in der kleinen Zelle oder in der schwachen Empfindung (und wenn man zu den Gefühlen kommt, ist dort diese Art keimhafter Gedanke – oh...), da erwischt man den Hang zum Drama. Das erklärt alles.

Der Hang zum Drama, das Bedürfnis nach einer Katastrophe.

Genau dies war schon immer da und drückte auf die Erde, um alle Bedingungen für ein Ende mit Schrecken zu schaffen (Mutter zuckt mit den Schultern).

Und ein einziges Heilmittel: die Ausweitung in einem ewigen Frieden... Die Grenzen sprengen, unermeßlich weit werden.

(langes Schweigen)

Vorhin sagtest du, daß dein Körper die Erinnerung an einen anderen Tod habe...

Oh, ja.

Aber du sagtest nicht, welche Erinnerung das war.

Doch, ich habe dir das schon oft erzählt: Es geschah in Tlemcen, als ich mit Théon arbeitete. Ich war auf ganz materielle Weise hinausgetreten, der Körper war im Zustand einer kataleptischen Trance, und dann passierte etwas, und das Bindeglied wurde durchtrennt.

Aber wie war diese Erfahrung?

Die Erfahrung war (lachend), daß es... unmöglich war zurückzukehren!

Aber Théon war da (Théon bekam ganz schön Angst), und wir besaßen ein großes okkultes Wissen, und ich hatte den Willen (Geste eines Drängens, um in den Körper zurückzukehren), auch einen inneren Glauben (aber davon sprach ich nie) und Konzentration. Auch Théon war sehr fähig, er wußte. Er konnte "ziehen". Der Körper war nicht in Mitleidenschaft gezogen, er war nicht verletzt, deshalb war es nicht schwer. Er war in einem guten Zustand, nur der Faden war gerissen, d.h. das, was Leben gibt, war ausgetreten und konnte nicht wiederkehren.

Durch die Wirkung der Kraft und des Willens kehrte ich zurück, weil... Nun, weil ich einfach noch etwas auf der Erde zu tun hatte.

Dies war... 1910, glaube ich.

Man stirbt also nicht, weil die Seele den Körper verläßt?

Ach, das sind nur Worte!

Möglicherweise faßt die Seele einen Entschluß, wenn sie feststellt, daß der Körper entweder unwürdig oder ungeeignet oder unfähig oder nicht willig ist oder... irgend etwas, und die Seele entscheidet, daß der Körper sterben soll und daß sie austritt; aber die Tatsache ihres Austritts tötet den Körper nicht. Es gibt eine Unmenge von Leuten, die keine Seele haben – sie haben zwar eine Seele, aber die Seele befindet sich nicht in ihrem Körper – viele Leute. Und sie leben sehr gut weiter.

Viel schwieriger ist es, ohne das psychische Wesen zu leben. Das psychische Wesen ist die Hülle – eine individualisierte Hülle der ewigen Seele in einem vergänglichen Körper –, es formt sich, individualisiert sich, wird zunehmend individuell bewußt. Wenn es den Körper verläßt, folgt gewöhnlich alles übrige. Aber ich hatte selbst die Erfahrung, eine willentliche Erfahrung, folglich WEISS ich es. Man muß ein besonderes Wissen haben, aber es ist möglich. Das psychische Wesen blieb hier bei Sri Aurobindo, und ich ging mit meinem mentalen, vitalen und physischen Wesen fort. Es war ein etwas... heikler Zustand. Aber da ich einen völlig bewußten Kontakt bewahrte, war es möglich.

Was die Leute "Tod" nennen... Ich sehe viele Leute, die für mich lebende Tote sind (entweder solche, die nicht mit ihrem psychischen Wesen vereinigt sind, oder sogar welche, die keinen Kontakt mit ihrer Seele haben). Aber um das zu erkennen, muß man eine innere Schau haben. Was die Leute "Tod" nennen, d.h. die Zersetzung der Zellen und die Auflösung der Form, ist das Austreten der "vitalen Unterschicht", der materiellsten von allen, die einen in Kontakt mit dem Leben bringt – die vitale Kraft, das Leben. Der Tod, wie ihn die Tiere erleiden, ist so. Gewöhnlich geht diese Schicht weg, wenn der äußere Organismus unfähig ist weiterzuleben: wenn er zweigeteilt oder das Herz entfernt wurde, kurz, wenn ihm etwas äußerst Radikales zustößt. Aber sogar Leute, die einen Unfall hatten und denen viele Teile fehlen, können manchmal noch weiterleben. Und sogar der Stillstand des Herzens bedeutet nicht unbedingt den Tod, denn selbst wenn es stehengeblieben ist, kann es wieder einsetzen. Leute, die ein materielles Wissen besitzen, sagen einem, daß während einiger... ich weiß nicht, ob es einige Sekunden oder einige Minuten sind, das Herz wieder einsetzen kann; danach beginnt die Zersetzung. Mit der Zersetzung ist es natürlich aus.

Es wäre gar nicht falsch zu sagen, daß es sozusagen ABSTUFUNGEN des Todes gibt, Abstufungen sowohl im Leben als auch im Tod: es gibt Wesen, die mehr oder weniger lebendig sind, oder, wenn man es in negativer Form ausdrücken will, die mehr oder weniger tot sind. Und für all jene, die wissen, daß diese materielle Form ein supramentales Licht manifestieren kann, sind Menschen, die das supramentale Licht nicht in sich haben, schon ein wenig tot. So ist es. Es gibt Grade. Gewohnheitsmäßig bezeichnen die Menschen ein rein äußeres Phänomen als "Tod", denn unleugbar ist: der Körper zerfällt.

Als ich aufwuchs, sah ich nicht viele sogenannte Tote, denn in unserer Familie war es nicht üblich, daß Kinder diese sehen durften, und als ich erwachsen war, hatte ich nur sehr wenig Gelegenheiten, aber hier habe ich einige Tote gesehen, und die waren überhaupt nicht alle im gleichen Zustand – ganz und gar nicht.

(Schweigen)

Es gab das Beispiel von Sri Aurobindo. Die Ärzte erklärten: "Er ist tot." – Er war absolut lebendig. Absolut lebendig. Selbst fünf Tage später, als sie ihn ins... Das geschah (wie soll ich sagen?) aufgrund des Drucks der Außenwelt und weil es unmöglich war, ihn zu erhalten. Wir mußten einwilligen. Aber ich kann nicht sagen, daß er tot war. Er war ganz und gar nicht tot, das war völlig offensichtlich. Der Körper begann zwar schon zu... (sehr wenig, aber ein bißchen nach dem fünften Tag), die Haut wurde blasser, aber... (Mutter macht eine strahlende Geste).

Während der ersten drei Tage blieb ich aufrecht neben seinem Bett, und für mich war es völlig sichtbar: das ganze organisierte Bewußtsein, das in seinem Körper war, trat absolut WILLENTLICH aus ihm aus, um in meinen Körper einzutreten. Ich sah dies nicht nur, sondern ich fühlte auch die REIBUNG des Eintretens.

Und die Menschen sagen: "Er ist tot." – Das ist Ignoranz.

(Schweigen)

Die ganze supramentale Macht, die er allmählich herabgezogen und in seinem Körper organisiert hatte, trat METHODISCH in mich ein.

Ich sprach mit niemandem darüber, denn es ging niemanden etwas an. Ich stand dort und... (Geste, den Übergang der Kräfte von Sri Aurobindos in Mutters Körper andeutend).

Die Leute berauschen sich an Worten und schwatzen andauernd – sie wissen nicht einmal, was sie sagen.

Unlängst sah ich zuerst ein, zwei Fotos von jemandem, der mich sehen wollte. Ich sagte: "Der ist tot, das ist ein Toter." Ich spreche nicht von dem, was sich auflöst (natürlich nicht!), dann trat er herein und sprach – er sprach sehr laut und hielt sich für sehr lebendig: er war tot. Folglich...

(Schweigen)

Vor einiger Zeit erzählte ich dir schon einmal, daß die Zellen ständig fragten: "Aber was ist denn der Tod?" Und erst gestern oder vorgestern, als ich durch einen gewissen Zustand ging, war es, als ob das Wissen, das die ganze Zeit von oben kommt, ihnen sagen wollte: "Warum fragt ihr eigentlich? Ihr hattet doch die Erfahrung, ihr wißt, wie es ist." Dem kleinen zentralen Bewußtsein (es gibt ein kleines zentrales Bewußtsein der Zellen 5, das allmählich heranwächst und sich ausbildet) sagte es: "Erinnerst du dich nicht? Du weißt doch, wie es war." Ah, darauf kam die ganze Erinnerung mit allen Einzelheiten zurück – ja, sie wußten es wirklich.

Warum sind wir nur so lächerlich?

Wir halten uns für... wir halten uns für so groß und weise, so... Oh, was für Tugenden wir uns zusprechen! (Mutter lacht) So mutig, so ausdauernd, so... Wir spielen uns das ganze Leben lang eine Komödie vor.

(Schweigen)

In dem Moment herrschte einige Augenblicke lang die Gewißheit einer solchen Einfachheit... (wie soll ich sagen?), die durch ihre Unermeßlichkeit allmächtig war.

Auch das sind nur blumige Worte. Eine Komödie im Mental: hübsche Phrasen.

Keine Worte, keine Phrasen, keine wundervollen Gesten, kein Getue...

(Mutter tritt in eine Kontemplation)

Hier ist eine andere Antwort auf die Frage "Was ist das Göttliche?" für Leute, die Definitionen lieben: eine lächelnde und leuchtende Unermeßlichkeit.

Und es ist HIER, ja, hier. Es ist HIER.

Ach, sollen wir arbeiten? Wir haben genug geschwatzt!

(Schweigen)

Was mich denken läßt, daß äußere feindliche Willenseinflüsse am Wirken waren, ist, daß die ganze Zeit von überallher so schöne Phrasen kamen – schöne Phrasen, Suggestionen (wirklich dramatische Suggestionen), die eine beachtliche Anzahl von Katastrophen ankündigten. Von überallher (wogende Geste, wie eine Flut), wie lauter auf Distanz gehaltene Schlangen, die kommen, sobald man ihnen die geringste Gelegenheit dazu gibt... Das beweist, daß es da offensichtlich etwas gibt.

Zum Beispiel Suggestionen wie diese: "Ach, jetzt geht es dir gut, du bist kräftig und kannst sprechen... Aber du wirst schon sehen, was passieren wird!" Suggestionen über Suggestionen... Das kann nur von verdorbenen menschlichen Gedanken kommen. Viele Dinge kommen so, eines häßlicher als das andere. Man sieht sie kommen (die gleiche Geste wie eine Flut von Schlangen)... Von den gemeinsten bis zu den gewalttätigsten.

Auch in bezug auf gewisse Möglichkeiten – Magie und "feindliche" Kräfte – kam eine Vision, die all dies als Teil des großen Spiels sah (Geste von unten), aber... Diese leuchtende und lächelnde Unermeßlichkeit... ("Unermeßlichkeit" ist nur ein Wort – "Unendlichkeit" ist ein anderes)... etwas absolut Grenzenloses, das einfach so macht (Geste des Herabsteigens), in einer Bewegung der Manifestation, worauf es an einer bestimmten Stelle auf eine Art Bewegung von unten trifft, die Das aufgreift und das daraus macht... was wir sehen. Im höheren Teil des Wesens befindet sich eine Mischung aus entartetem Mental und äußerst machtvollem Vital, und offensichtlich neigt es zur Entstellung; in dem Maße, wie sich Das konkretisiert, wird es zu all diesen menschlichen Reaktionen. Und wenn sich Das der Erde nähert, ja, dann... ach, dann haben wir den schönen Schlamassel, den die Menschen aus der irdischen Atmosphäre gemacht haben. Diese lächelnde, leuchtende, wunderbare Unermeßlichkeit, diese lebendige und bewußte Glückseligkeit... Und das wird dann daraus!

Wenn zufälligerweise ein Tropfen davon durchkommt, ohne völlig entstellt zu werden, entsteht ein Wunder.

*
*   *

(Am Ende des Gesprächs geht es um Satprems Gesundheit)

...Sag deinen Zellen, sie sollen kein Drama daraus machen, und du wirst sehen! Wenn du ihnen das sagen kannst...

Sie haben keinen bösen Willen: sie sind nur dumm (Mutter lacht), das ist nicht dasselbe!

 

1 Mutters "Krankheit" drückt sich in rasenden Zahnschmerzen und einer Schwellung des ganzen Gesichts aus.

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2 Fast acht Tage lang konnte Mutter weder essen noch die Sekretäre oder irgend jemanden empfangen.

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3 Russische und amerikanische Kriegsschiffe standen sich im Mittelmeer gegenüber.

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4 Bei Théon in Tlemcen, als im Laufe einer Erfahrung das Bindeglied mit dem Körper zerrissen war.

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5 Das Mental der Zellen.

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