Mutters
Agenda
elften Band
15. April 1970
Ein immer stärker werdender Druck scheint zu wirken, und alle Schwierigkeiten treten hervor (Geste eines Aufsteigens von unten). Die Leute streiten sich, die ..., oh!
Nicht nur hier, sondern im ganzen Land. Und man berichtet mir, daß es auf der ganzen Welt so geht.
Weißt du, wie ein Druck... (Geste einer unerbittlichen Herabkunft), infolgedessen wird alles aufgewühlt.
(Mutters Stimme ist heiser)
Ein Dutzend Briefe jeden Tag – Leute, die um Hilfe flehen... Alles wird schwierig.
Wahrscheinlich muß es noch schwieriger werden.
Es scheint so... Doch es ist... kurz vor dem Zusammenbruch.
Zwischen Rußland und Amerika herrscht, wie man sagt, ein "Gleichgewicht des Schreckens".
Fürchterlich.
(Mutter vertieft sich)
Ich bin unfähig zu sprechen. Ich könnte höchstens eine Frage beantworten, aber ich kann nicht sprechen.
Was läßt sich tun?
Tun?
(Mutter versinkt von neuem bis zum Ende des Gesprächs)
Das könnte ewig so weitergehen.
Jedesmal, wenn ich versuche, mir oder dir eine Frage zu stellen, habe ich den Eindruck, als sei alles nichtssagend – es schmilzt.
Ja, so ist es.
Es genügt, so zu sein [Geste geöffneter Hände].
(Mutter lacht)
So geht es einem ausgezeichnet...
Ja.
Aber man hat den Eindruck, daß nichts anderes zu tun bleibt.
(Mutter lächelt und versenkt sich nach innen)
Ich glaube, es wäre besser, wenn du Fragen mitbringst... Es fällt mir zwar schwer zu sprechen, aber ich kann es noch.