SITE OF SRI AUROBINDO'S & MOTHER'S  YOGA
      
Home Page | 11 Bande

Mutters

Agenda

elften Band

11. Februar 1970

(Mutter hustet, ihre Stimme ist sehr schwach)

Es geht nicht. Unmöglich zu sprechen.

Hast du den Aphorismus erhalten?

325 – "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" riefen die französischen Revolutionäre aus, aber in Wirklichkeit wurde nur die Freiheit sowie eine geringe Dosis an Gleichheit in die Tat umgesetzt; was die Brüderlichkeit betrifft, so hat sich nur die Brüderlichkeit Kains etabliert... und die von Barabbas. Manchmal wird sie "Trust" oder "Kartell" oder gelegentlich "Europa-Rat" genannt.

326 – Die fortschrittlichen Denker Europas rufen aus: "Da die Freiheit gescheitert ist, versuchen wir es doch mit Freiheit UND Gleichheit oder, weil es nicht leicht ist, die beiden unter einen Hut zu bringen, versuchen wir es statt mit der Freiheit mit der Gleichheit. Was die Brüderlichkeit betrifft, diese ist unmöglich, deshalb werden wir sie durch Industrieverbände ersetzen." Aber ich denke, daß Gott sich auch diesmal nicht täuschen läßt.

(Satprem liest Mutters Kommentar vor:)

"Momentan sind Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit bloße Worte, die mit großem Geschrei proklamiert, aber noch nie in die Tat umgesetzt wurden, und das können sie auch nicht, solange die Menschen so bleiben, wie sie sind, beherrscht von ihrem Ego und all seinen Begierden, anstatt einzig und allein vom Höchsten Einen und allerhöchsten Göttlichen geführt zu sein."

Und ich fügte hinzu:

Die Freiheit kann sich erst manifestieren, wenn alle Menschen die Freiheit des Höchsten Herrn kennen.

Die Gleichheit kann sich erst manifestieren, wenn die Menschen sich des Höchsten Herrn bewußt geworden sind.

Die Brüderlichkeit kann sich erst manifestieren, wenn alle Menschen fühlen, daß sie gleichermaßen dem Höchsten Herrn entstammen und sich "eins" fühlen in Seiner Einheit.

Dies erscheint dem Menschen unmöglich, aber ohne Zweifel wird die neue Spezies dazu fähig sein.

Etwas anderes... (Mutter überreicht eine andere Notiz) Ich sehe nicht mehr gut... Einem Mädchen, das sich furchtbar über die Meinung der anderen ärgerte, habe ich folgendes geantwortet:

Nur die Meinung des Höchsten Herrn hat Bedeutung.

Nur der Höchste Herr verdient unsere ganze Liebe und gibt sie uns hundertfach zurück.

(Schweigen)

Es geht nicht gut (Mutter preßt ihre Hände an den Kopf). Mein Kopf, ich hatte noch nie in meinem Leben so einen Kopf. Ich höre Lärm darin und...

Heute morgen fing es an, es war voll von etwas... Ich weiß nicht, was es ist. Und die Leute drängen und drängen – und es sind so viele! Noch nie habe ich so viele gesehen... gestern morgen war ich fast geheilt, und ich dachte, es sei vorbei, aber dann empfing ich bis halb eins Leute. Und danach...

Hast du nichts?... Nun, ich werde nicht sprechen.

(lange Meditation)

Ich sehe dich am Samstag, ich hoffe, daß es dann vorbei ist.

Noch nie war mein Kopf in einem solchen Zustand... Das Bewußtsein ist überaus klar... Merkwürdig... Ich habe den Eindruck, mein Kopf sei so dick (Geste), als sei er riesig geworden.

(Schweigen)

Ein [französischer] Botschaftsattaché ist gekommen, er aß mit R und F und Baron (dem früheren Gouverneur von Pondicherry) zu Abend. Seine Tochter war damals zur Einweihungsfeier von Auroville gekommen, um die Erde Frankreichs zu bringen. Deshalb stellte er alle möglichen Fragen und zeigte sich sehr interessiert... Ein neuer Botschafter wird kommen, und wir hoffen, daß dieser besser sein wird 1... Der vorhergehende war völlig gegen den Ashram eingestellt. Aber nun hoffen wir, daß der neue besser sein wird.

 

1 Eine vergebliche Hoffnung.

Rückwärts zum Text

 

 

 

 

 

 

 

in French

in English