Mutters
Agenda
zehnten Band
Seit zwei Tagen sehe ich eine Art Rückschau aller Schrecken des Lebens ..., so als würden sie mit dem neuen Bewußtsein gesehen, und seltsamerweise fragt man sich, wie es überhaupt möglich war, durch alle diese Schrecken hindurchzugehen...
Es begann mit einer geradezu abstoßenden Wahrnehmung der Verfassung der Leute hinsichtlich ihres Bewußtseinszustands – ihre Düsternis und eine so enge, egoistische Anschauung. Damit begann es, aber dann schien mir dieses Bewußtsein sagen zu wollen: "Ach, mach dir keine Sorgen! Es ist schon viel besser geworden, als es früher war." (Mutter lacht) All das ließ es mich sehen (Geste wie in einem Film) Oh... es war so schrecklich, daß ich mich fragte, wie das überhaupt möglich war.
Zum Beispiel die Einstellung der Menschen, die die Jungfrau von Orleans verbrannten.
Charmant...
(langes Schweigen)
Es sieht so aus, als werde in diesem Monat eine wahre Invasion im Ashram stattfinden... Einmal diese Leute (der Heiler, der Druide usw.), dann will Indira kommen; und der Erziehungsminister, der sich querstellte und seinen Abscheu gegenüber dem Ashram ausdrückte – sie bittet ihn zu kommen!... Im September werden wir also eine ganze Invasion haben.
(langes Schweigen)
(Mutter lacht)... Heute hatte ich eine recht amüsante Erfahrung im Zusammenhang mit jemandem... Am Anfang lebten doch diese riesigen häßlichen Biester auf der Erde (ich kenne ihren Namen nicht, aber wirkliche Monster mit einer Panzerhaut). Ich hatte also die Vision (als sei ich da) eines ersten Bären, aber viel größer als die heutigen Bären, mit einem SCHÖNEN, seidigen Fell (Geste, dieses Fell zu streicheln) – er saß in der Nähe eines Sees, in einer Art... fast andächtig, sehr friedlich, mit dem Eindruck einer großen Kraft, aber eine sehr friedliche Kraft, gar nicht kämpferisch. Und diese großen Biester wie...
Dinosaurier?
Ja, von allen Seiten kamen sie und betrachteten dieses neue Tier fast mit Respekt und Bewunderung (Mutter reißt ihre Augen auf); ganz seltsam, wie etwas Wunderbares, das sie noch nie gesehen hatten... Ganz und gar außergewöhnlich, und so überaus lebendig und echt! Und Gott weiß, daß mir so etwas nie in den Sinn gekommen ist. Ich beobachtete das – die Bewunderung jener Biester für dieses außerordentliche Tier... Ein seidiges Fell (Mutter streichelt es), eine dichtes, goldbraunes Fell. Es war ein Weibchen. Sie saß da, ganz friedlich, als sei sie sich ihrer Überlegenheit bewußt.
Sehr amüsant.
Ich sah, daß da schon ein Atom von Bewußtsein vorhanden war – das Bewußtsein, das sich später zum psychischen Wesen entwickeln sollte –, in diesem Tier. Genau das machte es so friedlich und... selbstsicher. Und dies entwickelte sich später zum menschlichen Bewußtsein. Das war das Interessante daran.
Sie war viel größer als die uns bekannten Bären, aber wegen dieser friedlichen Ausstrahlung scharten sich all die anderen Tiere um sie – sie kamen von allen Seiten und schauten mit großen bewundernden Augen. Das war wirklich amüsant.
Heute morgen sah ich das im Zusammenhang mit jemandem, dessen erste Inkarnation dies war. Und alle diese Geschichten... Weißt du, die theosophischen Geschichten fand ich schon immer zum Gähnen langweilig, aber dies hier war... kein Gedanke, nichts dergleichen: Die Person saß neben mir in tiefer Meditation, und ich schaute. Ihr Kopf war hier (in der Nähe von Mutters Knien). Ich schaute, und plötzlich verlor ich jeglichen Kontakt mit dem gegenwärtigen Leben und fand mich dort und sah dies, und zwar lange, nicht nur wie ein Blitz: es blieb für mehrere Minuten. Ich sah auch, wie es sich bewegte: es war lebendig, kein Bild – ich sah, wie sie sich bewegten, wie sie von allen Seiten entlang des Sees oder durch den See kamen... Und es war wie eine große Masse: dieses schöne Fell, das da in der Sonne glänzte – überaus hübsch.
Und schon dieses Atom Bewußtsein.
Interessant.
Im Grunde genommen ist der ganze Weg des Mentals erschreckend und verdorben.
Ja, sicher!
Besonders diese unbewußte Grausamkeit, oh!...
(Mutter tritt in eine lange Meditation,
öffnet dann die Augen und sagt auf englisch:)
Der Tag, an dem du kommst, ist der einzige, wo ich hier ruhig sitzen kann – an den anderen Tagen herrscht ein unaufhörliches...
Ich habe nichts zu sagen.