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Mutters

Agenda

achten Band

25. November 1967

Die Post betreffend

Sehr oft ist es so: Täglich erhalte ich etwa fünfundzwanzig bis dreißig Briefe; ich habe Zeit, acht bis zehn davon zu lesen; während ich sie lese, kommt meistens keine Antwort – mindestens 98% sind auch überflüssig. Wenn es irgendeine Antwort gibt, kommt sie sehr schnell. Wenn die Antwort nicht sofort kommt, lege ich es manchmal (oft) beiseite, und später, wenn ich allein bin, kommt Sri Aurobindo und sagt mir: "Wenn du ihm das sagtest ..." Dann schreibe ich unverzüglich. Das geschieht sehr häufig. Immer eine Antwort, oh, mit einem Sinn für das Lächerliche, mit Humor, es trifft genau den Punkt der Schwäche und der Unbewußtheit. Das ist sehr amüsant. Ich suche niemals, wirklich niemals, es geschieht ganz einfach so. Wenn ich antworten muß, kommt es; ich muß nur Papier und Bleistift nehmen, und dann schreibe ich. Dieser Teil der Arbeit ist überhaupt keine Arbeit, es ist eine Unterhaltung.

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Etwas später

Zweimal hielt ich dir eine Rede.

Sehr früh morgens, als du sicher noch schliefst. Während der Nacht von gestern auf heute und in der Nacht von vorgestern auf gestern, früh morgens, gegen vier Uhr, hielt ich dir eine Rede. Nicht ganz und gar "ich"... wo bin "ich" überhaupt? Ich weiß nichts... Manchmal kommt es von ganz oben, einfach so, zwingend; manchmal kommt es von Sri Aurobindo, was viel näher und intimer ist. Die beiden Male war es Sri Aurobindo. Ich hielt dir eine Rede.

Worüber?

Er muß es dir gesagt haben! Es wird in dir wiederkommen (Geste von innen), eines Tages wird es plötzlich aus deiner Tiefe hervordringen. Ich sah es sogar (die Erfahrung war ziemlich vollständig), ich sah es eintreten, und eines Tages wird es hervorquellen, es wird wie eine Eingebung oder eine Offenbarung sein oder vielleicht einfach ein Wissen: "Ach, so ist das!"

Das ist sehr unterhaltsam.

Sri Aurobindo sprach sehr klar. Er sagte dir, WARUM es so ist. Aber er trug mir nicht auf, es dir mitzuteilen, er sagte: "Ich sage es ihm, und eines Tages wird er es wissen."

Aber zu welchem Thema?

Zu dem Thema, über das du letztes Mal gesprochen hast: Daß dein Körper, sich selbst überlassen, keine Erfahrungen hat. Er sagte dir, warum. Er erklärte dir das Wie. Aber wie es zu tun ist, kann ich dir wiederholen: er sagte dir, daß dein Körper noch in dem Zustand ist, wo er zur Schule gehen muß, und daß dein inneres Wesen, dein Bewußtsein, dein wahres Ich, ihm den Unterricht erteilen müsse. Er sagte: "Er ist noch in der Phase, wo man ihn belehren muß, und man muß ihm Unterricht geben."

Voilà.

Das ist sehr interessant und sehr persönlich.

Daraufhin fragte ich ihn: "Soll ich es ihm sagen?" Er antwortete: "Nein, es muß aus ihm selbst hervorquellen, so daß es eine plötzliche Offenbarung ist und er sich sagt: Ach, ja ..."

Voilà. (Lachend) Und ich habe dir einen kleinen Schubs gegeben.

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