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Mutters

Agenda

dreizehnten Band

18. Februar 1973

(Auszug aus einem Gespräch mit den Lehrern der Schule. Einer von ihnen beschwert sich über die Gewalttätigkeit mancher Kinder.)

Die Gewalt ist eine Notwendigkeit, solange die Menschen von ihrem Ego und seinen Begierden beherrscht werden. Aber Gewalt darf nur als Verteidigungsmittel angewendet werden, wenn man angegriffen wird. Das von der Menschheit angestrebte Ideal, das wir realisieren wollen, ist ein Zustand eines leuchtenden Verständnisses, wo die Bedürfnisse eines jeden und die allgemeine Harmonie berücksichtigt werden.

Die Zukunft wird keine Gewalt mehr benötigen, denn sie wird vom göttlichen Bewußtsein gelenkt werden, in dem sich alles harmonisiert und ergänzt.

Bis heute sind wir in einem Zustand, wo Waffen noch nötig sind. Aber man muß verstehen, daß dies ein Übergangsstadium ist, das heißt nicht endgültig, und daß wir auf den höheren Zustand hinarbeiten müssen.

Der Friede... Friede und Harmonie müssen das natürliche Ergebnis eines Bewußtseinswandels sein.

In Indien herrscht die Idee von Gandhis Gewaltlosigkeit, wodurch die materielle Gewalttätigkeit durch eine moralische Gewalttätigkeit ersetzt worden ist, was noch viel schlimmer ist.

Wenn man jedoch gegen Gandhi spricht, oh, dann...

Man braucht seinen Namen nicht zu erwähnen, man kann den Kindern erklären, daß es nicht besser ist, wenn man die materielle Gewalttätigkeit durch eine moralische Gewalttätigkeit ersetzt. Sich vor einen Zug zu legen, um ihn am Weiterfahren zu hindern, ist eine moralische Gewalttätigkeit, die mehr Schaden schaffen kann als physische Gewalt.

Es gäbe vieles zu sagen... Das hängt vom Einzelfall ab. Ich habe stets Übungen im Fechten befürwortet, denn das fördert die Wendigkeit, die Kontrolle über die Bewegungen und die Disziplin in der Gewalt – früher habe ich das Fechten sehr befürwortet. Ich lernte auch zu schießen; ich schoß mit einem Gewehr, denn das fördert die Stabilität und Geschicklichkeit und gibt einem ein ausgezeichnetes Auge. Es zwingt einen, inmitten der Gefahr ruhig zu bleiben. Alle diese Dinge... Ich sehe nicht ein, warum man hopelessly non-violent [unverrückbar gewaltlos] sein soll, das führt zu einem schwachen Charakter.

Man muß die Regungen der Gewalt in Kunstfertigkeit umwandeln. Sie zu einer ruhigen Wendigkeit und Selbstbemeisterung umentwickeln. Man braucht überhaupt keine Schreie auszustoßen, wie Gandhi es tun würde. Das ist gar nicht gut, ganz und gar nicht. Ich bin überhaupt nicht dafür. Man muß die Verteidigungsmittel meistern, und zu diesem Zweck muß man sie üben.

Vor allem muß man den Kindern verständlich machen, daß eine moralische Gewalt genauso schlecht ist wie die physische Gewalt – sie kann sogar schlimmer sein, denn die physische Gewalt zwingt einen wenigstens, stark zu werden, sich selbst zu bemeistern, während die moralische Gewalt... Man kann so sein [äußerlich ruhig] und eine schreckliche moralische Gewalttätigkeit in sich tragen.

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