SITE OF SRI AUROBINDO'S & MOTHER'S  YOGA
      
Home Page | 11 Bande

Mutters

Agenda

elften Band

19. September 1970

(Mutter geht es wieder etwas schlechter als letztes Mal)

Hast du etwas?

Nein, liebe Mutter, nichts Besonderes... Hast du Veränderungen festgestellt?

(Mutter schüttelt den Kopf
lange Meditation mit keuchendem Atem)

Hast du keine Fragen?

Konntest du eine Erklärung für diese schwierige Passage finden?

(Mutter schüttelt den Kopf)

Aber ist es jetzt vorbei?

Oh, ja, vollkommen.

(weitere Meditation mit eingeengtem Atem)

Hast du nichts zu fragen?

Ich sah einen Text von Sri Aurobindo, den ich interessant fand...

Ach!

Da stellt sich eine Frage... Es handelt sich um einen Brief 1, in dem er von der ersten Zeit im Ashram spricht, als alle "große Erfahrungen" machten; nachher verschob sich die Erfahrung hinunter zur physischen Ebene. Er sagt folgendes:

"Im Physischen zu arbeiten ist, als ob man in der Erde graben würde: das Physische ist absolut träge, tot wie ein Stein. Als die Arbeit dort begann, verschwanden alle früheren Energien, die Erfahrungen hörten auf, oder, wenn sie kamen, waren sie nicht von Dauer. Der Fortschritt ist äußerst langsam. Man klettert, man fällt, klettert wieder und fällt erneut, und ständig begegnet man den Suggestionen der vedischen Asuras: "Du kannst nichts ausrichten, du bist zum Versagen verdammt."

Man muß die Arbeit Jahr für Jahr fortsetzen, Punkt für Punkt, bis man zum zentralen Punkt im Unterbewußten gelangt, der erobert werden muß – dies ist der Kern des ganzen Problems und dementsprechend äußerst schwierig... Dieser Punkt im Unterbewußten ist der Keim, und er fährt fort zu sprießen und zu sprießen, bis man den Keim ausgemerzt hat."

7. Januar 1939

(nach einem Schweigen)

Sagte er nicht noch etwas... Ermutigenderes? (Lachen)

(langes Schweigen)

Was sagte er? "Ein Punkt ..."

"... ein zentraler Punkt im Unterbewußten... dies ist der Kern des ganzen Problems ..."

(nach einem langen Schweigen)

Sagte er nicht, was es ist?

Nein, liebe Mutter.

(Mutter macht eine Geste, daß sie es nicht weiß,
lange Konzentration)

Nichts kommt – gar nichts.

(langes keuchendes Schweigen)

Nichts, es gibt nichts zu sagen. Keine Erfahrungen, nichts.

Wie spät ist es?

Elf Uhr, liebe Mutter.

Gibt es keine Arbeit?... Die Arbeit hilft mir, um nicht nach innen zu gehen.

Nicht wahr, das bereitet mir ein Unbehagen überall hier (Geste auf Brusthöhe).

Aber was verursacht es?

Ich weiß nicht, ich spüre es jetzt.

Kommt es von mir?

Nein! Nein... ich lebe in einem... (Mutter schüttelt den Kopf)

(langes Schweigen)

Es wäre besser, wenn du mir etwas vorlesen könntest.

(Satprem liest Sri Aurobindos Aphorismen für das nächste Bulletin:)

159 – Wer Krishna, den Gott im Menschen, nicht kennt, kennt Gott nicht vollkommen; wer nur Krishna kennt, kennt nicht einmal Krishna...

Das ist sehr gut, SEHR gut.

...Dennoch ist die gegenteilige Wahrheit auch vollkommen wahr: Wenn du die Gesamtheit Gottes in einer unbedeutenden, blassen, duftlosen Blume sehen kannst, hast du seine höchste Wirklichkeit erfaßt.

Demnach habe ich meine höchste Wirklichkeit erfaßt, aber... (Mutter lacht) Nun, jetzt geht es gut, das ist ein Trost! (Lachen)

(Satprem setzt die Lektüre fort und fragt dann:)

Ermüdet dich das?

Oh, nein!... das tröstet mich ein wenig. Es ermüdet mich gar nicht.

(Schweigen,
Satprem legt seine Stirn auf Mutters Knie)

Das nächste Mal liest du mir vor. Das ist wenigstens... [tröstlich?]

 

1 Tatsächlich war es ein Gespräch. Siehe Talks with Nirodbaran, I, 179.

Rückwärts zum Text

 

 

 

 

 

 

 

in French

in English