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Mutters

Agenda

elften Band

2. September 1970

(Mutters erste Worte seit fast einem Monat. Ihr linkes Auge ist sehr geschwollen. Ihre Stimme ist verschleiert. Die Schwierigkeiten sind noch nicht vorbei.)

Kann nicht sprechen: das löst einen schrecklichen Husten aus.

(lange Meditation)

Kennst du einen Mann mit rötlich-dunkelblonden Haaren und einem Bart?

???

Nein?... Er war da (Geste zu Satprems Seite)

Weißt du nicht, wer es ist?... Er saß da, auf dem Boden.

(Mutter schaut wieder)

Du hast jetzt viele Schüler, nicht wahr?

Ja 1?

(Schweigen)

Ja?

(Schweigen)

Doch nicht ich!?

(Mutter geht wieder in sich)

Es geht besser... Sehr langsam.

Wenn ich mich erinnern kann, nachdem es vorbei ist, werde ich wirklich etwas Interessantes zu sagen haben. Nur weiß ich nicht, ob ich mich erinnern werde...

Es ist die Erfahrung des Körpers, wenn er sich selbst überlassen ist 2 .

(Schweigen)

Wir werden sehen.

Es kann sein, daß das Psychische "beobachtet" hat, ohne einzugreifen, und sich erinnern wird – das ist möglich.

Es ist... nun. Es ist immer noch eine... Das Ergebnis ist nicht sicher, das ist alles, was wir sagen können.

(Schweigen)

Es ist etwas Gewaltiges... das völlig banal erscheint.

(langes Schweigen)

Dieser kleine Körper ist wie ein Punkt, aber er hat das Gefühl, der Ausdruck einer GEWALTIGEN Kraft zu sein, und er hat keine Fähigkeiten, keinerlei Ausdruck, nichts – und... ziemlich erbärmlich. Und dennoch ist es... wie die Verdichtung einer GEWALTIGEN Kraft... Manchmal hat er sogar Schwierigkeiten, dies auszuhalten.

Alle Erfahrungen sind wie verhundertfacht... Es fällt ihm schwer, das zu lernen.

(Satprem legt seine Stirn auf Mutters Schoß
Mutter nimmt tastend Blumen in ihrer Nähe)

Was ist das?

(Sujata:) Ich weiß nicht, eine neue Blume, liebe Mutter 3 .

(Mutter nickt) Ach, ja! Ich habe den Eindruck, diese Blume steht in Verbindung mit dem, was geschieht.

(Satprem:) Es ist eine Hibiskus: "Macht".

Ja, es ist eine "Macht".

Ich werde dir eine geben, damit du herauszufinden versuchst, was sie bedeutet. Die andere werde ich behalten, um zu sehen, ob ich es herausfinden kann.

Voilà, meine Kinder.

(Mutter nimmt Satprems Hände)

Das Ende ist nicht... Ich will sagen: das Ergebnis ist in meinem Bewußtsein noch nicht entschieden. Dies könnte ein... Versuch sein, es könnte auch... (vage Geste, die sich in Zeit und Raum erstreckt).

Etwas Gewaltiges bereitet sich vor, aber ich weiß nicht, ob dieser Körper... ob dieser Körper es schaffen kann. Das ist alles.

(Mutter nimmt Sujatas Hand in ihre linke Hand
und Satprems Hand in ihre rechte)

 

1 Satprem hatte gehört "es sind viele Schüler da" und hatte gedacht, Mutter beziehe sich auf diesen rothaarigen Mann. Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, daß er Schüler haben könnte!

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2 Wie 1962 und 1968.

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3 Eine doppelte Hibiskus mit einer neuen Farbe zwischen rot und rosa.

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