SITE OF SRI AUROBINDO'S & MOTHER'S  YOGA
      
Home Page | 11 Bande

Mutters

Agenda

elften Band

25. März 1970

Es ist immer noch schwierig. Die Dinge werden immer komplizierter und schwieriger, und gleichzeitig wird die Kraft immer größer, sogar in einem ganz erstaunlichen Ausmaß.

Aber für die Leute, die lieber ihre Ruhe haben wollen (lachend), ist das unangenehm.

Hast du etwas? Hast du nichts mitgebracht, nichts zu sagen?

Da ist ein Brief von dem Marquis, dem Freund von mir. Er bittet um deine Hilfe...

Wofür?

Um sein Leben zu ändern und sich von all seinen materiellen und finanziellen Problemen dort zu befreien.

Ich dachte, er sei sehr reich?

Aber er will alles loswerden.

Ach!... Soll er es doch dem Ashram schenken! (Mutter lacht)

Viel von seinem Kapital steckt in seinen Grundstücken, Schlössern, usw. fest, und er sagt: Ich könnte all das durch eine Finanzorganisation verwalten lassen und sehen, was geschieht, oder soll ich mich selbst darum kümmern, alles verkaufen und hierher kommen?

(nach einem Schweigen)

Wenn er kommt, sollte er Geld mitbringen, denn hier ist die Lage kritisch. Wir geben dreimal soviel aus, wie wir haben, deshalb... Es ist eine Art permanentes Wunder. Und die Ausgaben steigen ständig. D 1 sagte mir heute morgen, daß er so nicht mehr weitermachen könne. So ist das. Außerdem erhöht der Staat die Steuern um das Zehnfache – das Zehnfache. Und so geht es mit allem. Wir stehen vor... einem Loch. Deshalb kann ich nur noch Leute aufnehmen, die nicht nur für sich selbst aufkommen, sondern auch dem Ashram ein wenig helfen können.

(langes Schweigen)

Das, was man als die "Herrschaft des Geldes" bezeichnen könnte, geht seinem Ende entgegen. Aber die Übergangszeit zwischen der bisher in der Welt geltenden Regelung und dem, was sein wird (in hundert Jahren zum Beispiel), diese Zeit wird sehr schwierig sein – sie IST es bereits.

Die Industrien repräsentierten die große Möglichkeit, Geld zu verdienen – das ist jetzt vollkommen vorbei. Die Regierung nimmt den ganzen Gewinn. Vorher hatten wir hier kleine Betriebe, die von Steuern befreit wurden unter der Bedingung, daß sie 75% ihres Gewinns an den Ashram abtreten – jetzt haben sie ihr Gesetz geändert, und es sind nicht mehr 75% sondern der gesamte Gewinn.

Den sie dem Ashram geben? – Du meinst dem Staat?

Nein, nein! Dem Staat geben sie alles. Aber vorher hatten wir erreicht, daß die Betriebe des Ashrams von den Steuern befreit wurden, vorausgesetzt, sie geben 75% ihres Gewinns dem Ashram; ab jetzt wurden die 75% auf 100% erhöht. Das heißt, daß alle Betriebe hier ihren gesamten Gewinn dem Ashram abtreten müssen, sonst werden sie besteuert.

Aber das ist doch prima!

(Mutter lacht) Ja, das ist ein Zeichen der Zeit. Für sie ist das nicht schlecht, denn mit mir kann man sich immer arrangieren. Aber es gibt andere Organisationen... Die meisten Leute eröffnen ein Unternehmen, um Geld zum Leben zu verdienen – das können sie nicht mehr. Sie können es nicht mehr, weil persönliche Ausgaben nicht erlaubt sind.

Aber das mit den "nicht erlaubten" persönlichen Ausgaben galt von Anfang an. Ich erinnere mich, wie meine Mutter vor sehr langer Zeit anfing... ich weiß nicht, ob es ein Hühnerstall oder etwas ähnliches war, jedenfalls wollte sie ihre Finanzen ein wenig aufbessern, und... Das war vor fünfzig oder sechzig Jahren. Sie war sehr einfach und unkompliziert. Sie hatte ihr Geschäft eröffnet und verkaufte ihre Hühner, ihre Eier usw.; sie gab ihr Geld aus und betrieb ihr Geschäft... Und eines schönen Tages (lachend) wurde sie zur Rechenschaft gezogen. Fast wäre sie sehr ernsthaft bestraft worden, weil sie das Geld einfach ausgegeben hatte – sie hat das nie verstanden!... Mich amüsierte das sehr. Das ist mindestens fünfzig Jahre her.

Verstehst du, mir erscheint das als eigenartige Gesinnung. Wozu denn arbeiten? Normalerweise arbeitet man, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen – das ist aber nicht legal. Man muß arbeiten, und das Geschäft ist keineswegs persönlich. Man hat nicht das Recht, seine Ausgaben aus dem Betrieb, den man selbst gegründet hat, zu bestreiten.

Die Welt ist von einer so unvergleichlichen Dummheit! Und natürlich muß dies ein Ende haben, so kann es nicht weitergehen.

Wie? Was wird daraus werden? Ich weiß es nicht... Natürlich ist ihre Kalkulation völlig falsch (die Kalkulation der Regierung): sie ruinieren das Land immer mehr. Deshalb befinden sie sich in einer kritischen Lage. Aber schon lange begann man zu merken, daß alle diese Steuern, alle diese Abgaben einfach nur das Land ruinieren, sonst nichts... Fast alle Betriebe im Norden [Indiens] müssen schließen, fast alle. Deshalb...

Man tut viele völlig unnötige Dinge. Das alles wird verschwinden, aber...

Ich stehe mit vielerlei Leuten in Kontakt – alle kommen und beklagen sich, indem sie mir den elenden Zustand der Dinge schildern: Regierungsbeamte, Privatpersonen, alle. Und ich sehe: Es wird... unmöglich. Wie soll man leben? Man weiß es nicht. Denn man hatte das Geld als Grundlage genommen – "das Geld" – und natürlich hatte man versucht, es zu verdienen. Jetzt funktioniert das nicht mehr. Man kann kein Geld mehr verdienen, und man kann es auch nicht die ganze Zeit ausgeben, ohne welches zu verdienen, was soll man also tun? – Alles muß geändert werden.

In Rußland hatte man versucht, die Regierung dafür verantwortlich zu machen, aber das... (lachend) hat nur dazu geführt, daß all jene, die in der Regierung saßen, sich die Taschen mit Geld vollstopften, während überall Elend herrschte. Da man nicht viel Phantasie hat, will man jetzt wieder zur alten Methode zurückkehren. Aber das ist es nicht. Man muß einen Schritt weitergehen.

Die Erde in viele kleine Stücke zu zerteilen, wo sich jeder Teil gegen den anderen auflehnt oder... Es bedarf einer globalen Weltorganisation. Und durch wen? Es müßten zumindest Leute sein, die ein globales Bewußtsein haben! (Mutter lacht) Sonst kann es nicht funktionieren. Deshalb wird es an die hundert sehr schwierige Jahre geben – sehr schwierig. Danach wird man vielleicht zu etwas anderem durchbrechen...

(Schweigen)

Das, was dieser Mann (der Marquis) dir schreibt – es gibt viele, die sich in dieser Lage befinden. Viele haben das geschrieben: Menschen aus allen Ländern. Sie haben die Art, wie die Dinge sind, satt. Sie sagen: "Kein persönliches Eigentum!" Aber sie besitzen nicht viel Phantasie, deshalb haben sie noch nicht herausgefunden, wie sie es anders machen sollen.

(Schweigen)

Ein System von "Arbeitsstunden-Gutscheinen" und eine Rangordnung für die Qualität oder das Maß der geleisteten Arbeit.

Wo wird das praktiziert?

Ich weiß nicht, in meiner Phantasie!

Ach, das kommt von dir. Ja, sehr gut!

Etwas, das sich auf die Arbeit bezieht.

Ja.

Arbeitsgutscheine. Dann könnte man sagen, der Gutschein eines Ingenieurs ist fünfmal soviel wert wie der eines Kulis zum Beispiel, das ist alles.

Dazu bräuchte man eine ganze Organisation. Man sollte... so etwas sollte man in Auroville einführen.

Auf der Arbeit basierend.

Ja, irgendeine Aktivität. Man könnte diese Arbeit als eine Aktivität bezeichnen, die einen kollektiven Nutzen hätte, keinen egoistischen.

(Schweigen)

Die Schwierigkeit besteht in der Wertschätzung der Dinge. Dazu braucht man eine sehr weitreichende Vision. Das Geld war leicht zu handhaben, weil es mechanisch wurde... Dieses andere System kann nicht ganz so mechanisch werden, deshalb... Eine Idee wäre zum Beispiel, daß diejenigen, die in Auroville leben, kein Geld besitzen – es wäre kein Geld im Umlauf –, und um zu essen... Jeder hat natürlich das Recht zu essen, aber... Von einem rein praktischen Standpunkt aus erwog man die Möglichkeit aller Arten von Nahrungsmitteln, je nach Geschmack und Bedarf des einzelnen (zum Beispiel gibt es vegetarische Kost, nicht-vegetarische Kost, Diätkost usw.), und jene, die dies in Anspruch nehmen wollen, müßten als Gegenleistung etwas dafür tun. Entweder arbeiten oder... Es ist schwierig, dies ganz praktisch zu verwirklichen... Weißt du, man hat um die Stadt herum sehr viel Land vorgesehen, um darauf Landwirtschaft im großen Stil für die Bedürfnisse der Stadt zu betreiben. Aber um dieses Land zu kultivieren, braucht man zunächst Geld oder Materialien. Deshalb... Ich stehe jetzt vor all diesen Problemen mit allen Einzelheiten, das ist nicht gerade einfach!

Es gibt einige, die gut verstehen.

Weißt du, die Idee ist, daß es in Auroville keinen Zoll, keine Steuern gibt und daß die Aurovillianer kein persönliches Eigentum besitzen. Auf dem Papier sieht das ganz gut aus, aber wenn es heißt, dies praktisch umzusetzen...

Das Problem ist immer das gleiche: Die Verantwortung müßten diejenigen übernehmen, die ein universelles Bewußtsein besitzen, denn sonst... Überall, wo ein persönliches Bewußtsein am Werk ist, handelt es sich um Wesen, die unfähig sind zu regieren – wir sehen dies am Beispiel der aktuellen Regierungen: erschreckend!

(langes Schweigen)

Da ist noch ein sehr interessanter psychologischer Gesichtspunkt: Die materiellen Bedürfnisse verringern sich nämlich im Maße des spirituellen Wachstums. Und zwar (wie Sri Aurobindo sagte) nicht durch eine asketische Anstrengung, sondern weil die Aufmerksamkeit, die Konzentration des Wesens sich einem anderen Bereich zuwendet... Dem rein materiell orientierten Wesen gefallen, wie man sich leicht vorstellen kann, nur die materiellen Dinge; und all jene, die vorwiegend im emotionalen oder im äußerlich mentalen Teil ihres Wesens leben, richten ihr Interesse beispielsweise auf... Dinge der Schönheit, wie jene, die das Bedürfnis haben, sich mit schönen Dingen zu umgeben, sich schöner Dinge zu bedienen. Dies wird heutzutage als der Gipfel der Menschheit angesehen, dennoch ist es etwas völlig... etwas, das man als "mittleren Bereich" bezeichnen könnte (Geste knapp über dem Erdboden), keineswegs ein höherer Bereich. Aber so wie die Welt jetzt organisiert ist, werden die Menschen, die keine ästhetischen Bedürfnisse haben, zu einem sehr primitiven Leben zurückkehren – das ist nicht gut. Man bräuchte einen Ort, wo das Leben... wo der Rahmen des Lebens selbst keine individuelle Angelegenheit ist, sondern eine Schönheit wiedergibt, die wie das natürliche Umfeld einer gewissen Entwicklungsstufe wäre.

So wie die Dinge heutzutage sind, muß man reich sein, um sich mit schönen Dingen umgeben zu können, und dies ist bereits eine Ursache des Ungleichgewichts, denn im allgemeinen geht Reichtum mit einem völlig durchschnittlichen, zuweilen mittelmäßigen Bewußtseinsgrad einher. Überall herrscht Ungleichgewicht und Unordnung. Man bräuchte... einen Ort der Schönheit – einen Ort der Schönheit, wo man nur leben könnte, wenn man einen gewissen Bewußtseinsgrad erreicht hat. Und zwar nicht, daß andere Personen darüber entscheiden, sondern dies müßte ganz spontan und natürlich zustandekommen. Wie könnte man dies erreichen?...

In Auroville beginnen Probleme dieser Art aufzutauchen, und das macht die Sache interessant. Natürlich sind die Möglichkeiten sehr begrenzt, aber auch das ist Teil des zu lösenden Problems.

(langes Schweigen)

Die Voraussetzungen, um zu organisieren – um ein Organisator zu sein (es geht nicht darum, zu "regieren", sondern zu ORGANISIEREN) – die Voraussetzungen müßten folgende sein: keine Wünsche, keine Vorlieben, keine Hingezogenheit, keine Abneigungen mehr – eine vollkommene Losgelöstheit gegenüber allen Dingen. Natürlich die Aufrichtigkeit, aber das ist selbstverständlich: überall, wo Unaufrichtigkeit im Spiel ist, schleicht sich auch gleichzeitig Gift ein. Außerdem sind nur jene, die selber diese Bedingungen erfüllen, fähig zu erkennen, ob ein anderer es auch tut oder nicht.

Jetzt aber basieren alle menschlichen Organisationen auf den sichtbaren Tatsachen (die eine Lüge sind), auf der öffentlichen Meinung (die eine weitere Lüge ist) und auf dem Moralgefühl (Mutter lacht), was eine dritte Lüge ist. Deshalb...

(Schweigen)

Ach, hast du die letzten Kommentare zu den "Aphorismen" gelesen?

Deine "Gotteserfahrung"?

Ja, ich bin mir nicht sicher, ob ich mich klar genug ausgedrückt habe... Ich bin nicht überzeugt, daß man dies veröffentlichen kann.

Sie fragt: "Was meint Sri Aurobindo mit der "Freude, der Feind Gottes zu sein"?" 2 Darauf antwortest du:

Auch hier muß ich gestehen, daß ich es nicht weiß, denn er hat es mir nie gesagt.

Aber ich kann dir von meiner eigenen Erfahrung erzählen. Ungefähr bis zu meinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr kannte ich nur den Gott der Religionen, den Gott, so wie die Menschen ihn gemacht hatten, und den wollte ich um keinen Preis. Ich leugnete seine Existenz mit der Gewißheit, daß, wenn ein solcher Gott existierte, ich ihn hassen würde.

Als ich um die fünfundzwanzig war, fand ich den inneren Gott, und gleichzeitig lernte ich, daß der von fast allen westlichen Religionen beschriebene Gott nichts anderes ist als der Große Widersacher.

Als ich nach Indien kam...

Ja, hier müßte man sagen, wie lange danach das war... Ich war fünfundzwanzig Jahre alt, und ich bin achtzehnhundert... 1878 geboren.

Also 1903.

Und ich kam 1914 nach Indien. Dies müßte man angeben. Die Erfahrung des inneren Göttlichen hatte ich um 1903.

Als ich 1914 nach Indien kam und Sri Aurobindos Lehre kennenlernte, wurde mir alles sehr klar.

Ich spreche nicht gern von mir selber. Nur... (das ist etwas, was ich nicht weiß: ob mein Körper fortbestehen wird oder nicht – darüber weiß ich nichts, und es interessiert mich nicht), aber mir scheint, daß dies nur nützlich sein könnte, nachdem dieser Körper gegangen ist.

Na, hör mal!

(Schweigen)

Nicht gegangen, sondern verändert.

Verändert... Ist das möglich?

Wenn es nicht in deinem Körper möglich ist, wie soll es dann in anderen Körpern möglich sein?

Nein... Ich weiß nicht. Für den Menschen scheint bewiesen zu sein, daß er sich von Geburt zu Geburt entwickelt mit dazwischenliegenden Formen, die nicht fortbestehen. So könnte es sein, daß gewisse Menschen, die jetzt einen etwas... (wie soll ich sagen?) weiter entwickelten oder fortgeschrittenen Körper haben, Kinder bekommen, die ihrerseits noch weiter... – auf die Weise (Geste einer immer größer werdenden Lawine) –, und daß diese Zwischenstufen später wieder verschwinden.

Ich weiß es nicht.

Die Existenz selbst unterliegt noch der unumgänglichen Abhängigkeit von etwas Materiellem, was natürlich jedesmal wieder eine alte Schwierigkeit zurückbringt. Dieses Problem der Nahrung... All das beobachte ich jetzt gerade (eine sehr präzise Beobachtung, die ich fast wissenschaftlich nennen könnte). Die Zellen sind sich der göttlichen Kraft und der Macht, die diese Kraft vermittelt, bewußt, aber sie sind sich auch dessen bewußt, daß sie für ihre eigene Fortdauer, auch nach einer teilweisen Transformation, noch immer einer von außen kommenden Stütze bedürfen – doch damit schluckt man jedesmal eine neue Schwierigkeit... Und alles, was ich über die Übertragung der Funktionsweise sagte, hat mehr und mehr seine Richtigkeit bewiesen, aber da bleibt noch dies (die Nahrung), und das betrifft den Magen und alles übrige: das Blut und... Kann man sich etwas vorstellen, das auf diese Weise funktionieren würde, ohne sich zu zersetzen? Ich weiß es nicht. Etwas, das fähig wäre, sich ständig weiterzuentwickeln? (Denn man kann nur fortbestehen, wenn der Fortschritt andauernd ist.) Ist dies entwicklungsfähig?... Im Augenblick ist es jedenfalls noch so (Geste eines Gleichgewichts).

Fast alles, was automatisch war, ist verschwunden – das mindert die Fähigkeiten sehr. Andererseits wird dies ersetzt durch ein Bewußtsein, das eine gewisse Macht besitzt, die vorher nicht vorhanden war, was eine Verbesserung bedeutet. Aber letztendlich kann ich, von einem gewöhnlichen Standpunkt aus betrachtet, nicht mehr dasselbe tun wie mit zwanzig Jahren, das ist klar. Ich weiß vielleicht hunderttausendmal mehr als damals, aber... Der Körper, dieser Körper selbst weiß – er fühlt, er ist fähig, alles zu wissen, was er damals nicht wußte –, aber von einem rein materiellen Standpunkt aus gesehen... (Mutter schüttelt den Kopf, indem sie auf die Unfähigkeit des Körpers hinweist). Könnte das wiederhergestellt werden? Ich weiß es nicht. Diese Frage bleibt offen. Ich weiß es nicht... Und er könnte nur fortdauern, wenn die Fähigkeiten wiederhergestellt würden. Wie Sri Aurobindo sehr vernünftig sagte: Wer würde in einem Körper mit schwindenden Fähigkeiten weiterbestehen wollen? 3... Das Sehvermögen ist nicht mehr so klar, man hört schlechter, man kann nicht mehr deutlich sprechen, man... Schließlich kann man auch nicht mehr frei gehen, man kann kein Gewicht mehr tragen – alle möglichen Dinge.

Wird dies, so wie es ist (Mutter zwickt die Haut ihrer Hände), fähig sein, sich mit Hilfe der Kraft zu transformieren? Ist das möglich? – Wir werden es erst wissen, wenn es getan ist, und nicht vorher!

Mir erscheint das durchaus möglich.

Gewiß, logischerweise hast du recht, denn die Fähigkeit zu heilen besteht. Mit der Fähigkeit zu heilen besteht auch die Fähigkeit, die Abnützung zu beheben. Gewiß.

Alle Möglichkeiten sind da! Das Problem ist lediglich, daß die Materie sich an das Eindringen einer anderen Kraft anpassen muß.

Ja.

Sobald sie sich dem wirklich angepaßt hat...

Ja, genau!...

Was hindert sie?...

KANN sie?

Aber ja! Bestimmt kann sie.

Das ist es.

Wenn der Geist will, kann er. Wenn der Geist sieht, daß dies der Augenblick ist, kann er. Es gibt überhaupt keinen Grund.

Es wäre interessant zu sehen! (Mutter lacht)

Ja.

(Mutter bleibt lange in Kontemplation vertieft)

Dem körperlichen Bewußtsein, das bewußt bleibt, während der Körper schläft, erscheint die aktuelle Welt dunkel und schlammig – immer. Das heißt, da ist immer ein Halbdunkel – man sieht kaum – und Schlamm. Dies ist keine Meinung, keine Empfindung, sondern eine materielle TATSACHE. Folglich ist sich dieses [körperliche] Bewußtsein bereits einer Welt bewußt... die nicht mehr den gleichen Gesetzen unterliegen wird.

Die Zellen sind voll und ganz davon überzeugt, daß... (ich drücke es auf die einfachste Weise aus) daß der Herr allmächtig ist. Allerdings sind sie sich nicht sicher, ob ER WILL (lachend), daß es so oder anders sei, das heißt, ob er will, daß die Transformation sich in einem bereits existierenden Körper abspielt oder über mehrere Zwischenstufen.

Zukünftige Zwischenstufen würden aber bedeuten, daß es mehrere Jahrhunderte dauern könnte...

Ja, natürlich!

Doch es scheint, daß der MOMENT gekommen ist...

Diesbezüglich besteht eine absolute Weigerung zu antworten.

Oh, ich weiß sehr wohl warum! Weil... (wie soll ich sagen?), man sollte es auf eine ganz kindliche Art sagen: Weil die physische Materie faul ist und deshalb... (lachend) wenn ihr die Gewißheit gegeben wäre, würde sie sich gehen lassen.

Was er jedoch fast vollkommen überwunden hat, ist: keine Wünsche, keine Vorlieben mehr (unwandelbare Geste). Das wurde ersetzt durch... "Nur das, was Du willst." Er wählt nicht, er sagt nicht: "Dies ist besser als das" – was Du willst.

Das ist der natürliche und spontane Zustand.

(Schweigen)

Gut (lachend), wir werden sehen!

Nein, ich glaube nicht [daß Zwischenstufen erforderlich sind].

Was?

Ich glaube nicht. Weil es sonst wirklich Jahrhunderte über Jahrhunderte dauern würde.

Ja. Aber die Jahrhunderte sind nichts für den höchsten Herrn.

Selbstverständlich.

Für ihn ist es...

Aber trotzdem, die Welt hat einen so akuten Zustand des Leidens und des Schmerzes erreicht, daß...

Ja.

Jetzt ist der Augenblick gekommen, daß EIN Körper sich genügend verändert, um der Menschheit eine konkrete Hoffnung geben zu können.

Ja, ja... Vielleicht sogar nur als Beispiel.

Ja, vielleicht, aber nicht nur, denn von dem Tag an, wo diese Kraft so sehr in deine Materie eingedrungen sein würde, hättest du die Möglichkeit, sie an andere Körper, die bereit wären, weiterzugeben.

Ach, diese Möglichkeit besteht bereits. Dafür erlebe ich ständig Beweise – außergewöhnliche... Weißt du, die kleinen Wunder geschehen ständig, ständig.

(Schweigen)

Offensichtlich kommt EIN Augenblick, wo es geschehen wird.

 

1 Derjenige, der sich um den Speisesaal und um die Vorräte kümmert.

Rückwärts zum Text

2 417 – Deine Seele hat nicht die ganze Wonne Gottes gekostet, wenn sie nie die Freude genossen hat, sein Feind zu sein, sein Vorhaben zu bekämpfen und sich im tödlichen Kampf gegen ihn zu erschöpfen.

Rückwärts zum Text

3 376 –... der es akzeptieren würde, hundert Jahre dasselbe Gewand zu tragen oder für ewige Zeiten in einer engen Behausung eingesperrt zu sein?

Rückwärts zum Text

 

 

 

 

 

 

 

in French

in English