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Mutters

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zehnten Band

2. August 1969

Ich erhielt eine Mitteilung von P.L., er kommt am 8. an. Er sagt nur folgendes: "Die Verzweiflung der letzten Wochen verwandelt sich allmählich in Kraft und Ruhe... Ich gestehe Ihnen, daß ich ziemlich unter meiner Niederlage gegenüber dem Vatikan gelitten habe, aber nach dem, was Sie mir von Mutters Bemerkungen übermittelt haben, beginnt alles klar zu werden ..." – Ja, ich hatte ihm gesagt, daß es gar keine Frage eines äußeren Triumphes oder einer Niederlage sei, sondern daß die einfache Tatsache seiner Anwesenheit dort wie ein "Relais" wirkt, das dem Licht dort einzutreten erlaubt – die bloße Tatsache, daß er da ist. Das hatte ich ihm geschrieben.

Und ich füge noch etwas hinzu: Verstehst du, sie hatten den Versuch unternommen, die ganze Christenheit zu vereinen, und der Papst war nach Genf gereist, um sich mit den Protestanten zu treffen – das wäre gar nicht so gut gewesen. Darauf kommt es nicht an; im Gegenteil, es hätte das Christentum gestärkt, während die Trennung seine Macht mindert. Die wahre Notwendigkeit ist die Einheit ALLER Religionen, nicht die des Christentums – so weit sind sie noch nicht. Als ich die Sache nachher genau betrachtete, sah ich, daß es im Gegenteil ein Segen war, daß es nicht zustandegekommen ist.

Wenn du Gelegenheit dazu hast, kannst du ihm das sagen.

Ich weiß nicht, inwieweit er selber noch im Christentum steckt...

Alles, was dem Christentum Macht gibt, ist nicht gut. Das Christentum hegte die Hoffnung, die Welt zu beherrschen, und diese Trennung verhindert seine Vorherrschaft. Also glaube ich nicht, daß es dem Werk der allgemeinen Vereinigung dienen würde, sich mit den Protestanten zu vereinen. Bis jetzt können sie sich nichts Höheres vorstellen, als alle Christen zu vereinen.

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Etwas später

Ich lese gerade Savitri, das zweite Buch, glaube ich: es geht um die Transformation des Königs, seine Erfahrungen 1 . Vor sehr langer Zeit hatte ich das zwar schon einmal gelesen, aber ich habe mich gar nicht mehr daran erinnert, und nun lese ich es wieder... das ist wie eine detaillierte Beschreibung der jetzigen Erfahrung meines Körpers. Ganz außerordentlich.

Ich war äußerst erstaunt. Es ist absolut so, als ob mein Körper das nachzuahmen versuchte. Ich habe mich gar nicht mehr daran erinnert... Das würde bedeuten, daß Sri Aurobindo die Sache SAH. Sah er sie, oder hatte er die Erfahrung davon? Ich weiß es nicht... Genau dies hält er für die Supramentalisierung des physischen Wesens.

Erinnerst du dich an diese Stelle in Savitri?

Ich werde es noch einmal lesen.

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(Gegen Ende des Gesprächs)

Hast du den Brief des Heilers gesehen?

Ja, was mich besonders frappierte, war der Eindruck, daß dieser Mann auf eine ganz natürliche Weise absolut frei von einem Ego zu sein scheint.

Es scheint so.

Nirgendwo habe ich ein "Ich" verspürt.

Ja, so ist es, das ist sehr interessant. Wir müssen ihn einladen.

Er sagte, er wolle im September kommen, nur meint er, seine Mittel seien beschränkt, und so werde sein Aufenthalt von den hiesigen finanziellen Bedingungen abhängen.

Aber hier wird man kein Geld von ihm verlangen. Er braucht nichts zu bezahlen. Wenn er vorhat, uns zu zeigen, was er kann, wäre es sogar das Gegenteil (lachend) – er wird uns seine Dienste geben.

Wenn du ihn siehst, wirst du sicher verstehen, mit welcher Art Kraft er in Verbindung steht.

Ja – oh, aber ich verstehe schon. Das ist sehr interessant.

Ich möchte jedoch den physischen Kontakt abwarten, um zu sehen.

 

1 Buch II, Canto XIV, Die Weltseele.

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