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Mutters

Agenda

achten Band

18. November 1967

(Mutter beantwortet Gesuche)

Ich fühlte aus ihrer Notiz, daß sie völlig fassungslos war. Ich wollte sie behalten, um sie dir zu zeigen, aber da ist ein solches Durcheinander von Briefen, daß ich nicht weiß, wo sie hingekommen ist. Ich weiß nicht einmal mehr... Ich wollte ihr sofort mit einer kurzen Notiz antworten, aber ich weiß nicht einmal mehr, ob ich es getan habe.

Bei diesem Übermaß an Arbeit bleibt mir nur eine mögliche Vorgehensweise, nämlich in jeder Minute zu "übertragen" und auf den Impuls zu warten, zu antworten oder nicht zu antworten. Bei gewissen Dingen kommt die Antwort unmittelbar: sofort schicke ich eine Notiz, und damit hat sich's; andere muß ich auf die Seite legen und abwarten, um zu wissen, was ich tun soll. Von denen hebe ich einige auf und finde sie später wieder – die Antwort kommt an einem anderen Tag, und ich antworte; bei anderen ist es so (Geste der Verdunstung), als ob etwas sie entwendete. Sie verschwinden, ich sehe sie nie wieder... Natürlich wird die mentale Antwort, die unsichtbare Handlung immer sofort gegeben – ich weiß, was ich ihr geantwortet habe, und besonders, was ich GETAN habe; das versteht sich, das fehlt nie, denn das braucht keine Zeit, es geschieht spontan. Es ist nur eine Frage... im Grunde ist die schriftliche Antwort nur ein Zugeständnis an das äußere Bewußtsein. Jeden Tag sind es gut hundert Fälle... die materielle Zeit fehlt mir.

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