Mutters
Agenda
zweiten Band
30. Mai 1961
Nach der Arbeit:
Und du? Was gibt es Neues?
Ich weiß nicht recht, wo ich stehe.
Oh, es ist besser, nicht zu wissen!
Ich habe es aufgegeben. Ich habe aufgegeben zu versuchen, es zu wissen. Mit der Beharrlichkeit eines Kindes wiederhole ich dem Herrn: "Es ist Zeit, daß Du all dies änderst."
In manchen Augenblicken hätte man Lust zu heulen – das ist idiotisch! Dann gibt man alles dem Herrn hin: "Ich überlasse Dir diese Arbeit, tue, was Du willst, wie Du willst, wann Du willst."
Ich versuche, so ruhig zu sein wie möglich (Geste mentaler Unbewegtheit), aber wenn man das tut, dann merkt man erst... oh, das kommt wie ein Schwarm von Fliegen, das kommt und kommt: von hier, von dort, von oben, von unten, oh!...
Wahrscheinlich ist es schlimmer für mich als für die anderen, weil ich von all diesen Leuten umgeben bin, die sich wie die Blutegel festklammern. Aber auch für eine normale Person ist es... ein Schwarm: das kommt und kommt und kommt – man müßte sich ständig fächeln!