Mutters
Agenda
ersten Band
15. Oktober 1960
Jeden Tag sehe ich Z. Jetzt fragte er mich: "Warum tun Sie nichts für mich?"!! Ich erwiderte: "Jedesmal, wenn Sie kommen, tue ich ZWANGSLÄUFIG etwas für Sie, ich kann nicht anders tun!" Aber da es Teil seiner Arbeit ist, zählt das nicht! 1
Gewiß, ich sage ihm nicht: "Ah, jetzt meditieren wir!..." Nun muß ich mich an seinem Geburtstag hinsetzen und ihm sagen: "Jetzt meditieren wir" – So hat er die Gewißheit. Welche Albernheit!
Das ist sehr amüsant: die Sache selber existiert nicht für die Leute; nur ihre Einstellung zu dieser Sache zählt, das, was sie davon halten. Wie seltsam!
Jede Sache trägt ihre Wahrheit in sich – ihre absolute, so leuchtende, so helle Wahrheit. Und steht man damit in Verbindung, so ordnet sich alles wunderbar; aber die Menschen stehen NICHT damit in Verbindung, sie sind immer in Beziehung über ihre Gedanken: ihre Gedanken darüber, ihr Gefühl darüber (oder noch schlimmer); aber das höchste ist immer ihr Gedanke. Das ist es, was diese ganze Verwirrung und dieses Durcheinander stiftet – die Dinge selber sind vollkommen gut, und sie werden zur Verwirrung.
1 Zs Arbeit bestand darin, Mutter jeden Tag zu besuchen und auf ihre Gesundheit und ihre Nahrung zu achten.